Es gibt nichts verleichbares für die Geschmacksnerven, eine Sensation für die Sinne: Ich nehme eine reife Mango in die Hand und rieche - der fruchtig-süße, aromatische Geruch bringt alles in mir in Wallung. Ich beherrsche mich, nicht einfach reinzubeißen sondern nehme ein Messer und schäle die Frucht. Die Farbe des Fruchtfleisches provoziert das nächste Glücksgefühl in mir herbei: Von sonnig gelb über tieforange. Der klebrig-süße Saft tropft mir von den Fingern. Ich löse Das Fruchtfleisch in Streifen vom Kern und schneide kleine Stücke. Und dann kommts - ich schiebe eins der Stücke in den Mund und schließe automatisch die Augen - Explosion der Sinne!!!! Wahrlich die Königin der Früchte.
Endlich hat hier in Karnataka Anfang Juni die Mango-Saison begonnen. Sehr spät dieses Jahr, auch wegen der Trockenheit und der verspäteten Ankunft des Monsoons. Indien gilt mit einer durchschnittlichen Produktion von 10,0 Millionen Tonnen im Jahr immer noch als Hauptproduzent von Mangofrüchten. Die kommen in den verschiedensten Farben und Formen, es gibt viele verschiedene Sorten.
Die diesjährige Mangoernte war sehr spät und viel kleiner im
Vergleich zu 2011. Während im vergangenen Jahr rekordverdächtige 11 Tonnen produziert wurden, werden es in diesem Jahr wahrscheinlich nur
drei. Es ist oft so, dass in einem Jahr die Ernte gut ist und das darauf folgende
Jahr dann eher schlecht. Faktoren wie die lang anhaltende Trockenheit und hohe
Temperaturen reduzieren die Menge noch dazu. Die Preise sind mit zwischen 60
und 100 Rupien doppelt so hoch wie im letzten Jahr.
Es gibt viel Auswahl: Von der lokalen Mundappa bis hin zur
königlichen Alphonso. Mangosaison ist normalerweise von April bis June. Während die Sendhura
Mango früh kommt, sind die meisten Mangos wie Alphonso und Raspuri eher in der
Mitte der Saison erhältlich.
Es gibt über 1000 verschiedene Mangosorten weltweit. 40
Sorten werden kommerziell angebaut, und
66% der weltweiten Export-Mango stammt aus Indien. Die Alphonso Mango wird als
Königin der Früchte bezeichnet und ist nach Alphonso De Alberquerque, einem
portugiesischen Adeligen benannt. Badami und Alphonso sind ein und dieselbe
Frucht. Badami ist der lokale Name für die Alphonso. Sie wächst meist in
Gujarat, Maharashtra und Karnataka. 8 % der indischen Mango-Anbaugebiete produzieren
Alphonso. Die Mangos aus Ratnagiri, Maharashtra gelten als die besten und
teuersten unter den Alphonsos, dank ihrer Größe und dem wundervollen Aroma. Das
erklärt den Preis, der sich zwischen Rs 150 und Rs 250 pro Kilo bewegt.
Bangalore jedoch scheint die Banganapalli aus Andhra Pradesh
zu bevorzugen. Neelam und Thotapuri sind die anderen beliebten Sorten. Beide
sind sehr lecker zum Essen, aber vor allem auch sehr billig, Aus der Thotapuri wird deshalb auch gerne
Saft gemacht. Im Laden sollte man aber auch nach der Mallika Ausschau halten,
eine Kreuzung aus Neelam und Dasheri. Die sind so groß, dass man mit zwei oder
drei Früchten leicht in ein Kilo zusammenbekommt. Gut zu essen und exzellent
für Saft!
Zwei Sorten aus Bangalore sind die Amlet und die Aishwarya
Mango. Letztere ist im Gegensatz zur Alphonso frei von schwammartigem Gewebe. Karnataka
produziert hauptsächlich Mangos im Kolar Distrikt, wie die Neelam, Thotapuri
und Mallika. Badami ist ebenfalls eine der führenden Sorten in Karnataka,
zusammen mit der Raspuri und Malgoa. In den Küstengebieten Karnatakas wachsen
die Appemedi und Makkeri, aus denen eingelegte Avakai Pickle gemacht werden.
Leider werden viele Mangos mit chemischen Substanzen
künstlich gereift, so dass der Reifungsprozess nur bis zu 12 Stunden dauert,
während auf natürlichem Wege die Mango zwei drei Tage braucht um zu reifen.
Vitamine und Nährstoffe gehen dadurch flöten. Das Bewusstsein dafür wird unter
der Bevölkerung allerdings immer größer, uns so kann man in vielen Geschäften
auch schon Bio-Mangos bekommen.
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