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Sunday, 1 July 2012

Mango Madness


Es gibt nichts verleichbares für die Geschmacksnerven, eine Sensation für die Sinne: Ich nehme eine reife Mango in die Hand und rieche - der fruchtig-süße, aromatische Geruch bringt alles in mir in Wallung. Ich beherrsche mich, nicht einfach reinzubeißen sondern nehme ein Messer und schäle die Frucht. Die Farbe des Fruchtfleisches provoziert das nächste Glücksgefühl in mir herbei: Von sonnig gelb über tieforange. Der klebrig-süße Saft tropft mir von den Fingern. Ich löse Das Fruchtfleisch in Streifen vom Kern und schneide kleine Stücke. Und dann kommts - ich schiebe eins der Stücke in den Mund und schließe automatisch die Augen - Explosion der Sinne!!!! Wahrlich die Königin der Früchte.

Endlich hat hier in Karnataka Anfang Juni die Mango-Saison begonnen. Sehr spät dieses Jahr, auch wegen der Trockenheit und der verspäteten Ankunft des Monsoons. Indien gilt mit einer durchschnittlichen Produktion von 10,0 Millionen Tonnen im Jahr immer noch als Hauptproduzent von Mangofrüchten. Die kommen in den verschiedensten Farben und Formen, es gibt viele verschiedene Sorten.

Die diesjährige Mangoernte war sehr spät und viel kleiner im Vergleich zu 2011. Während im vergangenen Jahr rekordverdächtige 11 Tonnen produziert wurden, werden es in diesem Jahr wahrscheinlich nur drei. Es ist oft so, dass in einem Jahr die Ernte gut ist und das darauf folgende Jahr dann eher schlecht. Faktoren wie die lang anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen reduzieren die Menge noch dazu. Die Preise sind mit zwischen 60 und 100 Rupien doppelt so hoch wie im letzten Jahr.

Es gibt viel Auswahl: Von der lokalen Mundappa bis hin zur königlichen Alphonso. Mangosaison ist normalerweise von April bis June. Während die Sendhura Mango früh kommt, sind die meisten Mangos wie Alphonso und Raspuri eher in der Mitte der Saison erhältlich. 

Es gibt über 1000 verschiedene Mangosorten weltweit. 40 Sorten werden  kommerziell angebaut, und 66% der weltweiten Export-Mango stammt aus Indien. Die Alphonso Mango wird als Königin der Früchte bezeichnet und ist nach Alphonso De Alberquerque, einem portugiesischen Adeligen benannt. Badami und Alphonso sind ein und dieselbe Frucht. Badami ist der lokale Name für die Alphonso. Sie wächst meist in Gujarat, Maharashtra und Karnataka. 8 % der indischen Mango-Anbaugebiete produzieren Alphonso. Die Mangos aus Ratnagiri, Maharashtra gelten als die besten und teuersten unter den Alphonsos, dank ihrer Größe und dem wundervollen Aroma. Das erklärt den Preis, der sich zwischen Rs 150 und Rs 250 pro Kilo bewegt.

Bangalore jedoch scheint die Banganapalli aus Andhra Pradesh zu bevorzugen. Neelam und Thotapuri sind die anderen beliebten Sorten. Beide sind sehr lecker zum Essen, aber vor allem auch sehr billig,  Aus der Thotapuri wird deshalb auch gerne Saft gemacht. Im Laden sollte man aber auch nach der Mallika Ausschau halten, eine Kreuzung aus Neelam und Dasheri. Die sind so groß, dass man mit zwei oder drei Früchten leicht in ein Kilo zusammenbekommt. Gut zu essen und exzellent für Saft!

Zwei Sorten aus Bangalore sind die Amlet und die Aishwarya Mango. Letztere ist im Gegensatz zur Alphonso frei von schwammartigem Gewebe. Karnataka produziert hauptsächlich Mangos im Kolar Distrikt, wie die Neelam, Thotapuri und Mallika. Badami ist ebenfalls eine der führenden Sorten in Karnataka, zusammen mit der Raspuri und Malgoa. In den Küstengebieten Karnatakas wachsen die Appemedi und Makkeri, aus denen eingelegte Avakai Pickle gemacht werden.

Leider werden viele Mangos mit chemischen Substanzen künstlich gereift, so dass der Reifungsprozess nur bis zu 12 Stunden dauert, während auf natürlichem Wege die Mango zwei drei Tage braucht um zu reifen. Vitamine und Nährstoffe gehen dadurch flöten. Das Bewusstsein dafür wird unter der Bevölkerung allerdings immer größer, uns so kann man in vielen Geschäften auch schon Bio-Mangos bekommen.


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