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Sunday, 18 March 2012

Kumily

Es ist schon dunkel, als wir in Kumily ankommen. Wir sind müde, werden aber so herzlich mit einer Tasse Tee von Chef Rama im Jungle View Homestay empfangen, dass an schlafen gehen noch nicht zu denken ist. Wir bekommen sogar noch was warmes zu essen.


Am nächsten morgen freue ich mich riesig, als ich auf die Terasse trete und den herrlichen Wald bewundere, der das Hotel umgibt. Die Vögel zwitschern lautstark und man hört sogar ein paar Affen schreien, die sich irgendwo in den Bäumen rumtreiben und uns ab und zu noch besuchen werden. Der liebenswerte Ruf des Koyals ist allgegenwärtig.  Wir gehen es gemütlich an und machen einen halbstündigen Elefantenritt durch einen Gewürzgarten. Überall wo man hinschaut hier in Kumily bauen sie Tee, Pfeffer, Kardamon und Kaffee an. Sogar im Sommer ist hier alles in satt und grün. Wir mieten uns eine Rikshaw und tuckern durch die umliegenden Gewürz- und Teegärten.

Am nächsten Tag machen wir eine Safari durch das Periyar Wildlife Sanctuary. Leider haben wir auch diesmal nicht viel Glück. Um wirklich wilde Tiere zu sehen, muss man mehr Zeit hier verbringen, und wie schon im vorherigen Artikel erwähnt, ist März nicht die optimalste Zeit für eine Safari, es ist schon viel zu heiss und die Tiere flüchten aufgrund von Hitze und Waldbränden in den dichteren Dschungel, den man nur zu Fuß erreichen kann, und solche Touren werden von den kommerziellen Reisebüros gar nicht angeboten. Aber die Natur ist wunderschön, und ich habe unseren dreistündigen Treck entlang des ausgetrockneten Flusses trotzdem genossen.

Der Ort Kumily ist ein gemütliches Dörfchen, überall kann man Gewürze und Tee kaufen. Aber es laufen auch viele westliche Neu-Hippies und Esotheriker rum und treiben die Preise in die Höhe, und dementsprechend kommerziell sind hier Geschäfte und Restaurants, alles auf Tourismus und die Bedürfnisse der Ferengis ausgerichtet.




Frühmorgens am darauffolgenden Tag geht es dann mit dem Auto weiter nach Kumarakom, wo wir auf einem Hausboot einchecken. In der feuchten tropischen Hitze ist die Fahrt durch die Kanäle herrlich erfrischend und entspannend. Wir werden von einem nur für uns zur Verfügung stehenden Chef bekocht, bekommen morgens frisch gefangenen Fisch Kerala Style zubereitet und legen zum Übernachten an einem ruhigen und idyllischen Plätzchen in der Nähe von Alleppey an. Ohne Klimanlage ist es auf dem Boot nachts nicht auszuhalten, noch dazu wo sich der Motor unter dem Schlafzimmer befindet und das Zimmer nach Diesel riecht. Die Fenster kann man zwar, aber sollte man nicht öffnen, da man sonst von Schwärmen von Moskitos attackiert wird. Die Extra-Rupees für die Klimanlage haben sich also in diesem Fall gelohnt...

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