Die Strasse schlängelt sich durch satt bewaldete Hügel, entlang an Reis- und Ananasfeldern, Wäldern mit Teak-Bäumen und Bananenstauden, Bambus und Bethelnuss-Palmen. Das zu dieser Jahreszeit schon herrlich satte Grün findet den Höhepunkt in der Regenzeit, mit allen erdenklichen Farbschattierungen, saftig und fruchtbar. Doch die Kälte jetzt im Winter fährt mir in die Knochen und ich freu mich auf das wärmende Feuer in der Küche meiner Schwiegermutter, die uns mit einer Tasse Tee willkommen heisst.
Den steten Geruch von Feuer in der Nase und gerührt vom herzlichen Empfang meiner Schwiegereltern fühle ich mich sofort zu Hause und pudelwohl. Das Leben hier ist langsam, sehr langsam, und zwingt zum ersten Mals seit meiner Ankunft in Indien die Räder meines deutschen inneren Motors zum völligen Stillstand.
Ich liebe den Markt in Kohima. Farbenfrohes Gemüse und Obst, appetitlich aufgestapelt, und alle möglichen lokalen Delikatessen wie Frösche, Larven (noch ganz frisch zappelnd in ihren Nestern), Hornissen, getrocknetes Fleisch und ab und zu eine Keule von irgendeiner Wildkatze, Fisch, fermentierte Sojabohnen, alle möglichen Blätter, Kräuter und Getreide, bringen meine Sinne in Wallung.
Kohima liegt 1261 m über dem Meeresspiegel auf einem Bergrücken und Serpentinien schlängeln sich entlang den umliegenden Bergketten. Die Stadt hat ca. 270.000 Einwohner, und jetzt im Dezember ist die kälteste Jahreszeit, wo die Temperatur schon mal auf 0⁰ C sinken kann. Ich bin froh, dass ich eine warme Winterjacke eingepackt habe und Omas selbstgestrickte Wollsocken.
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